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25.08.2020

Wie lange und unter welchen Bedingungen darf ich mein dezentrales LES (WM) noch betreiben? - Teil 2

Viele Kunden, die ein dezentrales LES (WM) z.B. für automatisierte Lager im Einsatz haben, fragen uns, was sie im Hinblick auf S/4HANA machen sollen und dies ist ein sehr spezielles Thema.

Welche Szenarien mit einem dezentralen LES gibt es überhaupt?

Man kann ein dezentrales SAP Logistic Execution System (LES), das auf SAP ECC läuft, auf S/4HANA migrieren. Allerdings darf man das dezentrale LES, genau wie das zentrale LE-WM, nur bis voraussichtlich 31.12.2025 im Kompatibilitätsmodus auf S/4HANA betreiben. Auch das Stock Room Management hilft hier nicht weiter. Das dezentrale LES Szenario unterliegt keiner Nutzungsfreigaben für das Stock Room Management. Von daher macht eine Migration des dezentralen LES auf S/4HANA wenig Sinn.

Ein dezentrales LES auf SAP ECC kann aber an ein S/4HANA angebunden werden. SAP bietet hierfür die entsprechenden Schnittstellen. Und in diesem Fall ist es erlaubt, das dezentrale LES auf SAP ECC über voraussichtlich 2027 hinaus gemeinsam mit einem S/4HANA zu betreiben. Der reguläre Support für SAP ECC steht nach aktuellem Kenntnisstand bis Ende 2027 zur Verfügung und steht voraussichtlich sogar bis Ende 2030 mit einem extended Support zu höheren Supportkonditionen zur Verfügung.

Funktonale Einschränkungen gibt es in diesem Szenario nicht. Vor allem ist es im Gegensatz zum Stock Room Management im dezentralen LES weiterhin erlaubt, unter anderem SAP TRM und die WM-LSR-Schnittstelle einzusetzen.

Was ist also zu tun?

Will man das dezentrale LES weiter auf SAP ECC betreiben, wartet man ab, bis das zugehörige ERP-System auf S/4HANA migriert ist und bindet das dezentrale LES mit Umstellung auf S/4HANA an dieses an.

Früher oder später kommt jedoch der Punkt, an dem man die Vorteile eines dezentralen SAP EWM nutzen sollte. Ein Wechsel von einem dezentralen LES auf ein dezentrales EWM oder embedded EWM ist allerdings wie ein Neuprojekt zu bewerten und mit einem entsprechenden Aufwand und Kosten verbunden. Die meisten Kunden werden deswegen den Wechsel nicht ohne einen Anlass, wie z.B. größere Veränderungen im Lager, machen. Wann der geeignete Zeitpunkt ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Hier beraten wir sie gerne auf ihre spezielle Situation bezogen.

Kann ein Wechsel von einem zentralen WM zum dezentralen LES sinnvoll sein?

Die Einschränkungen des Stock Room Managements im S/4HANA insbesondere hinsichtlich der Anbindung automatisierter Lager machen manche Kunden erfinderisch.

Haben Kunden bei einem zentralen WM viel dazu programmiert (Dialoge, Strategien, …), um die Abläufe des Lagers zu optimieren, dann möchten sie die Optimierungen möglichst behalten. Sie wissen auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass solche Optimierungen bei einem neuen LVS im Standard enthalten sind, gering sind. Und dies gilt auch für das EWM. Das heißt bei einem Wechsel von LE-WM zu EWM müssten sie nicht nur die Aufgabe der EWM Implementierung stemmen, sondern auch die der Zusatzprogrammierungen für die Optimierung der Lagerprozesse.

In dieser Situation überlegen Kunden, das zentrale LE-WM zu einem dezentralen LES (dez. LE-WM) zu migrieren, was in der Regel mit einem wesentlich geringerem Aufwand möglich ist, als ein neues EWM einzuführen. Das Ziel dieser Überlegung ist, das dezentralisierte LES an S/4HANA anzubinden, um dies auch nach 2027 weiter verwenden zu können, maximal jedoch nach heutiger Kenntnis, bis Ende 2030.

Bei einem solchen Weg würde man aber viel Geld in die Hand nehmen, um eine alte Lösung zu erhalten. Ob dies strategisch klug ist, darf man durchaus bezweifeln. Bei stark kostenorientierten Entscheidungen mit einem eher kurzen Blick nach vorne, mag dieser Weg aber durchaus eine Option darstellen.

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